Herbstagung des Sächsischen Mühlenvereins in Wyhra

In diesem Jahr fand die Herbsttagung des Sächsischen Mühlenvereins am 03.10.2009 bei unserem Vereinsmitglied Gerhard Artelt in der ehemaligen Mühlenbaufirma Gerhard Artelt statt, die bis zur Wende dieses Gewerbe aktiv betrieb und Mühlenkunden in der ganzen ehemaligen DDR hatte. Leider überlebten viele Mühlen wie auch andere Firmen die Wende nicht und die Mühlenbauaktivitäten der Firma Artelt mußten eingestellt werden.

Die 75 Teilnehmer der Herbsttagung wurden von Gerhard Artelt in einem Beitrag über die Geschichte des Mühlenbaus umfänglich informiert, wobei die Gründung der Firma bis ins Jahr 1933 zurückreicht. Der Artelt-Neuholländer wird auf einem von 1894 bis 1898 bergbaulich genutzten Gelände errichtet. Es wurde Braunkohle in etwa 15m Teufe untertägig im Kammerbruchverfahren abgebaut. Die bis zur Rasensohle durchgeschlagenen Brüche wurden nach Umstellung des Abbaus auf Tagebaubetrieb mit Abraummassen verfüllt. Herr R. Lehmann hat Herrn G. Artelt bei dessen Planungen zu den aus dem Abbau resultierenden Besonderheiten des Standortes beraten. In einem Vortrag erläuterte Herr Rudolf Lehmann aus Neukirchen ausgehend von diesem technikgeschichtlichen Geschehen am vorgesehenen Standort die weitere bergbauliche Entwicklung im Raum Neukirchen -Wyhra und insgesamt südlich von Leipzig. Neukirchen-Wyhra war auch der Ausgangspunkt einer modernen Tagebautechnologie, bis hin zu Einsatz von Abraumförderbrücken in leistungsfähigen Großtagebauen, die die Landschaft veränderten und nach deren Auslaufen eine attraktive Seenlandschaft entstanden ist. Diese machen einen touristischen Wirtschaftszeig im Südraum von Leipzig möglich. Die von Herrn Artelt geplante Mühle passt vortrefflich in diese Entwicklung. Aktiver Bergbau wird im besprochenen Gebiet in den Tagebauen Schleenhain von der MIBRAG mbH betrieben. Dieser Tagebau versorgt das modernste Braunkohlenkraftwerk der Welt, das Kraftwerk Lippendorf.

Durch Parallelen zwischen Berg- und Mühlenbau in der Vergangenheit konnte eine gewisse gemeinsame Entwicklung der Technik festgestellt werden. Die Wasserkünste im Bergbau machten sich die Erfahrungen der Mühlenbauer zunutze.

Die Tagungsteilnehmer besuchten das Traktormuseum in Wyhra, in dem eine fachkundige Führung stattfand. Anschließend informierte man sich über den Fortgang und die technische Einrichtung des entstehenden Artelt-Neuholländers.

Die Teilnehmer lobten die Organisation der Herbsttagung durch den Verein “Mühlen- und Technik Wyhra“, die dann mit dem Besuch der Windmühlen in Schönau und Ebersbach mit Kaffee und Kuchen und interessanten Gesprächen ausklang.

An der 150 Jahre alten Ebersbacher Mühle wurde passend zum Tag der Deutschen Einheit eine Eiche gepflanzt.

Die Oberbürgermeisterin von Borna, Frau Lüdtke begrüßte trotz ihres umfangreichen Programms an diesem Tag ebenfalls die Tagungsteilnehmer.

Öffnungszeiten

Mühlencafé

Sa., So. und Feiertage 14 – 18Uhr

Traktormuseum

auf Anfrage

Kontakt

Verein „Mühlen und Technik Wyhra e. V.“

Vorsitzende:
Prof. Dr. Barbara Artelt

Gartenweg 10
04552 Borna/OT Wyhra

Tel.: 03433-219130
Mobil: 0163-6570077
Fax: 03433 -219131

E-mail: info@muehlenundtechnik.de

www.muehlenundtechnik.de