14. Pfingstschleppertreffen mit Mühlentag in Wyhra
In diesem Jahr fand am 20.und 21. Mai das 14. Pfingstschleppertreffen mit Mühlentag in Wyhra statt. Im Mittelpunkt des Geschehens des diesjährigen Treffens stand neben der Oldtimerparade der Traktoren historische Feuerwehr- und Löschtechnik.
Die meisten freiwilligen Feuerwehren in Deutschland wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Ein Schadensfeuer war und ist eine Katastrophe für die betroffenen Menschen. Es gab früher keine Verpflichtung, ein Gebäude gegen Brandschaden zu versichern. Ein Schadensfeuer hatte oft den wirtschaftlichen Ruin des Betroffenen zur Folge. Brach ein Brand innerhalb einer Stadt oder eines Dorfes aus, so entstand in vielen Fällen ein Großbrand, dem ganze Viertel zum Opfer fielen, mit all den Folgen, die wir aus der Geschichte solcher Ereignisse kennen.
Es gab schon sehr früh, besonders in den eng bebauten Städten, Feuerordnungen. Man verpflichtete Bürger und speziell die Zünfte zum Löschen. Das Feuerlöschwesen war in früheren Zeiten genossenschaftlich organisiert, nicht vergleichbar mit den heutigen straff organisierten und gut ausgebildeten Feuerwehren.
Vorbild für die ersten deutschen Feuerwehren war das französische Feuerwehrwesen. Der Ursprung des französischen Feuerwehrwesens war die private Löschanstalt des Dumourrier-Duperrier, die 1705 in Paris gegründet wurde und königliche Privilegien besaß
In Wyhra im Museum für historische Fahrzeuge und Feuerwehrtechnik e.V., befindet sich ein riesiger Fundus von Feuerwehr- und Löschtechnik. Anlässlich des Pfingstschleppertreffens wurden einige repräsentative Exponate des Museums in der zweiten Etage der Neuholländermühle ausgestellt und von kompetenten Feuerwehrleuten erläutert .
Ausgehend von einer historischen Feuerverordnung (1775) wurde den Besuchern die Entwicklung der historischen Löschtechnik vorgestellt. Die vom 1.Weltkrieg ausgehende Atemschutztechnik der Firma Auer von 1917 wurde z.B. von der Feuerwehr übernommen und weiterentwickelt.
Auf dem Platz vor der Mühle konnte man sich über die historische Fahrzeugtechnik informieren. Historische Feuerwehranhänger wurden bis in die 70ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts im ländlichen Raum mit Traktoren zum Löscheinsatz gefahren.
Besitzer historischer Feuerwehrtechnik waren am Pfingstsonntag eingeladen, ihre Exponate und Fahrzeuge zu präsentieren.
Am 14. Pfingstschleppertreffen mit Mühlentag nahmen in diesem Jahr 144 Traktoren teil und viele Mühlen- und Traktorfreunde und ihre Familien wurden nach Wyhra gelockt.
Pfingstsonntag stand wie gewohnt im Zeichen der Traktoren . Der am weitesten angereiste, älteste und der vom Publikum ausgewählte schönste Traktor wurden ausgewählt.
Eine Foto-Ausstellung zu „Landschaftsbildern aus Deutschland und Italien“ von Harald Gilbert sorgte für Naturstimmung in der Mühle.
Die traditionelle Schlepperparade von Wyhra nach Zedtlitz und zurück um 15 Uhr war der Höhepunkt des Traktortreffens. 82 Traktoren beteiligten sich am Umzug. An der Schlossmühle in Zedtlitz wurde für ein Fotoshooting ein Zwischenstopp eingelegt. Zur Auflockerung des Programms an der Mühle wurde ein Deutzstationärmotor vorgeführt, die Straßenwalze bewegt und der Schiffsdiesel angelassen.
Ab 16 Uhr fand am Pfingstsonntag ein Platzkonzert des Musikvereins Neukieritzsch-Regis e.V. statt und ist ein Garant für eine fröhliche Atmosphäre auf dem Fest .
Für die Kinder gab es ein umfangreiches Programm mit Kinderschminken, Hüpfburgen, Torwand schießen, Basteln und und Traktorfahrten.
Der Pfingstmontag war Mühlentag und begann mit einem Frühschoppen mit der Schallmeienkapelle der Ortsfeuerwehr Kössern der Großen Kreisstadt Grimma. Viele Mühlenfreunde nutzen die Gelegeheit, unsere Mühle zu besichtigen. Sie kamen z.T. in historischen Kostümen und erfreuten sich an unserem reichhaltigen Kuchen- und Eisangebot. Einige Mutige ließen sich wieder von der Mühle abseilen. Insgesamt feierten wir wieder ein fröhliches Fest und freuen uns schon auf unser nächstes Schleppertreffen mit Mühlentag m 9. und 10 Juni 2019.