Steinmühle in Großschönau

Über die Steinmühle ist aus der Literatur wenig bekannt. Die Großschönauer wollen uns ihre Recherchen zur Verfügung stellen. Jedenfalls war die Mühle ausgangs des 16. Jahrhunders aus Holz und brannte ab, deshalb wurde sie in Stein wieder neu erbaut und erhielt damit ihren Namen Steinmühle. 44,6 % der Großschönauer Gemeindefläche sind landwirtschaftliche Nutzflächen. In Großschönau gab es noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts 36 Bauerngüter. Die Landwirtschaft diente der Eigenversorgung. In die Steinmühle wurde das Getreide gebracht und zu Mehl und Schrot verarbeitet. Bis in die Nachkriegsjahre hinein gab es keine Traktoren im Ort. Diese schwere Arbeit hatten Pferde- und Ochsengespanne übernommen.

Das Jahr 2007 steht in unserer Vereinsarbeit im Zeichen der Mühlenerhaltung. Zur Herbsttagung des Sächsischen Mühlenvereins wurden wir darauf hingewiesen, dass die Steinmühle in Großschönau abgerissen werden soll. Es war möglich, in Eigeninitiative, den wertvollen Mühleninhalt vor der Vernichtung zu retten.

Unser Vereinsmitglied Gerhard Artelt, der Mühlenbauer, machte als Vorhut eine Besichtigung der Mühle, fotografierte und markierte die uns interessierenden Teile und setzte sich mit der Verantwortlichen in der Gemeinde, Frau Frenzel, in Verbindung. Der Abriß des Mühlengebäudes sollte im Februar 2007 stattfinden. Deshalb machten sich Gerhard Artelt, Bernd und Sabine und Barbara am 21.1. 07 auf den Weg in die Oberlausitz, um das wertvolle Innenleben einer Wassermühle zu sichern. Der erste Eindruck war schon etwas erschreckend und die vielen Teile, die auszubauen waren, würden wohl doch eine stattliche Zeit in Anspruch nehmen. Unser Mühlenbauermeister hatte in seinem Kopf einen festen Plan und schon waren die beiden Männer mitten in der Schrauberei. Wir Frauen waren für Reinigungsarbeiten, die gute Laune und die gastronomische Versorgung zuständig. In einer Ferienwohnung hatten wir uns für 3 Tage eingemietet. Und am Montag konnten mit dem LKW bereits die ersten schweren Teile von Großschönau nach Wyhra geschickt werden. Der Besitzer der Firma in unmittelbarer Nachbarschaft der Mühle unterstütze uns kostengünstig beim Beladen mit seinem Gabelstapler. Besonders beeindruckend waren die Transporte der Mühlenteile von einer in die andere Etage. Durch herausgesägte Löcher mit einem transportablen Flaschenzug gelang dieses beeindruckende Unterfangen. Auf den nebenbei gemachten Bildern und im Film sind diese Momente eingefangen.

Fast alle Teile einer funktionstüchtigen Mühle sind zusammen. Jetzt fehlen und noch 1 Schütttrichter und 1 Plansichter, dann läßt sich aus allen Teilen in mühsamer Kleinarbeit und viel Geduld und Geschick eine funktionsfähige Mühle wiedererstellen. In unseren Köpfen sind die 5 Etagen der Mühle schon belegt, jetzt braucht es Zeit und Gesundheit, diese Herausforderung zu meistern. Jedoch, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Visionen bringen die Welt voran und lassen auch zurückblicken auf die vielen klugen technischen Lösungen, die sich unsere Vorfahren ausgedacht haben.

Öffnungszeiten

Mühlencafé

Sa., So. und Feiertage 14 – 18Uhr

Traktormuseum

auf Anfrage

Kontakt

Verein „Mühlen und Technik Wyhra e. V.“

Vorsitzende:
Prof. Dr. Barbara Artelt

Gartenweg 10
04552 Borna/OT Wyhra

Tel.: 03433-219130
Mobil: 0163-6570077
Fax: 03433 -219131

E-mail: info@muehlenundtechnik.de

www.muehlenundtechnik.de